Plötzlich war es still in unserem Haus. Wir vermögen nicht zu formulieren, was in uns vorging, als unser dreijähriges Kind plötzlich tot war. Seitdem glauben wir, dass nichts anderes auch nur annähernd so tragisch sein kann. Als wir dann erfuhren, dieser Tod wäre vermeidbar gewesen, weil er die Folge eines Behandlungsfehlers war, wurde es beinahe unerträglich. Denn unsere Selbstvorwürfe nahmen sprunghaft zu und wir verloren unseren Glauben an die Ärzte und das gesamte Gesundheitssystem. Es dauerte lange, bis wir zwischen dem Tod unseres Sohnes und dem Gesundheitssystem differenzieren konnten.
2014 war das Jahr, in dem wir unseren dreijährigen Sohn durch einen Behandlungsfehler verloren.
Auf unserer Suche nach Hilfe und Trost stellten wir fest, dass es in Deutschland keine Anlaufstelle für Eltern in unserer Situation gab und fanden niemand, der sich für Behandlungsfehler bei Kindern spezialisiert hatte. So standen wir in dieser unsäglichen Situation allein da. Das galt auch für unsere Fragen, wie:
Bei unseren Recherchen erfuhren wir, dass unser Max kein Einzelfall war und lernten betroffene Eltern kennen. Die Gespräche mit diesen Eltern, die mit ähnlichen Schmerzen fertig werden mussten und häufig bereits Erfahrungen im „Kampf“ gegen Kliniken und Ärzte gesammelt hatten, halfen uns, unsere Situation ein bisschen in den Griff zu bekommen. Mit diesen Betroffenen tauschten wir Erfahrungen aus und suchten im Internet gemeinsam nach Fachbegriffen, Anwälten, juristischem Handwerkszeug.
Irgendwann in dieser Zeit des nächtelangen Googelns wurde uns klar: Hier muss etwas geschehen und so reifte in uns der Gedanke: Wir möchten Betroffenen helfen und verhindern, dass andere Eltern das gleiche Schicksal erleiden. Deshalb gründeten wir diesen Verein.
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